Rückzug in die Stille: Auf dem 85 Kilometer langen Soonwaldsteig genießen Wanderer meditative Ruhe und eine ursprüngliche Natur, wie man sie heute nur noch selten findet.

Hinein in die Stille, Einsamkeit bewusst erleben und nachts unter freiem Himmel schlafen: Im Naturpark Soonwald-Nahe wartet ein ganz einfaches und dennoch sehr anspruchsvolles Abenteuer auf Wanderer, die die unmittelbare Begegnung mit der Natur suchen. Auf 85 Kilometern führt der Soonwaldsteig von Kirn an der Nahe bis Bingen am Rhein einmal quer durch den ganzen Naturpark. Die spannungsreiche Landschaft des Naturparks Soonwald-Nahe ist Inspiration und Kraftquelle zugleich. Weiche Waldwege wechseln sich mit schmalen Felsenpfaden ab. Steile Auf- und Abstiege machen Herz und Geist wach, die ruhigen und gemütlichen Passagen, die es zwischendurch immer wieder gibt, bieten Ruhe und Zeit zum Nachdenken. Burgen, Felsen, hohe Aussichtstürme und schöne Panoramapunkte belohnen für anstrengende Anstiege. Wer mit offenen Sinnen durch den Naturpark streift, kann sich dem geheimnisvollen Zauber dieser geschichtsträchtigen Landschaft kaum entziehen. Alte, tief im Wald verborgene Gemäuer sowie zahlreiche Burgen und Schlösser zeugen vom Mittelalter sowie der Besiedlung durch Kelten und Römer. Die naturnahen lichten Laubwälder mit ihren großen Altholzbeständen von Buche und Eiche sowie den Bruch- und Sumpfwäldern in den Quellmulden zählen zu den ökologisch wertvollsten Gebieten.

Schlafen unterm Sternenzelt

Die Erfinder des Soonwaldsteigs haben aus der Not eine Tugend gemacht: Da der Steig meist weit weg von Dörfern und Städten verläuft, gibt es direkt am Weg keine Übernachtungsmöglichkeiten. Daher haben sie vier Trekkingcamps geschaffen, auf denen Wanderer ganz legal mitten im Wald zelten können. So kann man die meditative Ruhe erhalten, das Allein- oder Zuzweitsein intensiv erleben und sich der Natur so nah fühlen, wie es sonst selten möglich ist. Dank der Dunkelheit ist von manchen Stellen aus in klaren Nächten sogar die Milchstraße zu sehen. Wem das ein bisschen zu viel Natur oder etwas zu sportlich ist, der kann auch im Hotel übernachten und sein Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportieren lassen.

Genuss für den Gaumen

Weniger Wald und mehr Weinkultur bietet das Nahetal – der zweite wichtige Namensgeber im Naturpark Soonwald-Nahe. Das verhältnismäßig kleine Weingebiet galt lange als Geheimtipp. Inzwischen ist es den vielen engagierten Winzern im Nahetal gelungen, sich einen Ruf zu schaffen, der weit über Rheinland-Pfalz hinausgeht und in Sachen Qualität mit den bekannteren Weinregionen mithalten kann. Die milden klimatischen Bedingungen entlang der Nahe sorgen nicht nur für einen herausragenden Wein. Weinberge, Trockenmauern und Weinbergsbrachen beherbergen auch zahlreiche wärmeliebende und seltene Arten. Das Miteinander so vieler unterschiedlicher Lebensräume – blütenreiche Waldwiesen, Moore, Schieferstollen, Wacholderheiden, Streuobstwiesen, Bachläufe, Flussauen, Trockenrasen und Weinbergsbrachen mit besonderen Orchideenbeständen – macht den Reiz der Region aus.

Das Leitbild, das sich der Naturpark Soonwald-Nahe gegeben hat: Wald-Wein-Wohlfühlen – ein Zusammenspiel von Naturerleben, Genuss und Gesunderhaltung. Ob bei einer Wanderung auf einem der zahlreichen prämierten Rundwege, bei einer Radtour oder als Kurgast in einer der drei Kurstädte – der Naturpark verbindet Erholungsvorsorge und Naturschutz mit einer umwelt- und naturverträglichen Landnutzung und Wirtschaftsentwicklung. Davon profitieren Einheimische und Gäste und natürlich der besondere Lebensraum, der hier geschaffen und erhalten wird.