Höhen und Täler, Wiesen und Wälder, Hangbrücher, Bäche und Flüsse machen die Landschaft des Naturparks aus. Zusammen mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald, der fünf Prozent der Naturparkfläche einnimmt, ist ein faszinierendes Schutzgebietssystem entstanden.

Draußen sein und sich in der Natur austoben, Fledermäuse und Insekten beobachten, auf Streuobstwiesen Früchte sammeln und daraus Marmelade kochen. Wenn Erzieherin Ellen Jung mit „ihren“ Kindern im Naturpark unterwegs ist, wird es nie langweilig. Jung arbeitet in der Naturpark-Kita in Schillingen. Der kleine Ort liegt mitten im Naturpark Saar-Hunsrück. Wenn man so viel Natur direkt vor der Kita-Tür hat, liegt es nahe, die vielen Naturerlebnisangebote in den Kita-Alltag einzubeziehen.

Hier geht es zur Website des Naturparks Saar-Hunsrück.

Wann immer es geht, ist Jung mit den Kindern draußen unterwegs. „Wir haben uns mit Begeisterung dafür ausgesprochen, Naturpark-Kita zu werden“, sagt sie. "Damit verbinden wir die Aufgabe, Kindern ihre Heimat näherzubringen und schon für die ganz Kleinen spürbar zu machen, warum es sich lohnt, diese besondere Landschaft zu erhalten."

Berge, Flüsse, Moore
Die vielfältige, geschichtsträchtige Natur- und Kulturlandschaft im Naturpark Saar-Hunsrück entstand durch das Zusammenspiel zwischen Mensch und Naturgewalt. So haben sich die für den Naturpark typischen Landschaften herausgebildet: großflächige Wälder, ausgedehnte Streuobstwiesen, Halbtrockenrasen, Ackerflächen und Siedlungen und die sogenannten Hangbrücher – Moorgebiete rund um Quellen am Fuße eines Hangs.

Ausflugsziele und spannende Erlebnisse gibt es mehr als genug im Naturpark Saar-Hunsrück. Die Bergrücken erstrecken sich bis zur höchsten Erhebung von Rheinland-Pfalz, dem Erbeskopf mit 816 Meter. Auch die Weinberge an Mosel, Saar, Ruwer und Nahe prägen die Landschaft und haben mit ihrem südlichen Klima eine ganz eigene Flora und Fauna angelockt. Die geologische Vielfalt in der Region ist enorm: Fels- und Steinformationen, Rosselhalden, Steilhänge und tief eingeschnittene Flusstäler wechseln sich ab. Schon Kelten und Römer haben den Reichtum dieser Landschaft geschätzt – der sich unter anderem auch in vielen Edelsteinvorkommen zeigt. Hier fanden sie hervorragende Voraussetzungen für eine kulturelle Hochzeit. Die zahlreichen keltischen und römischen Siedlungs- und Kulturspuren im Naturpark sind sichtbarer Beweis für diese Blütezeit.

Zukunft entwickeln
Heute ist der Naturpark Zukunftswerkstatt für Mensch und Natur. Zusammen mit den Menschen, die hier leben und arbeiten, bietet er eine Plattform für den Austausch und die intensive Zusammenarbeit bei Landschaftsgestaltung und -entwicklung. Über die Hälfte der Naturpark-Fläche gehören zu den dreißig ausgezeichneten Hotspot-Regionen der biologischen Vielfalt in Deutschland. Für deren Schutz und Erhaltung setzt sich der Naturpark genauso ein, wie für eine nachhaltige Regionalentwicklung – zum Beispiel mit Angeboten für einen qualitätsorientierten nachhaltigen und barrierefreien Tourismus.

Schutz durch Genuss
Auch kulinarisch hat der Naturpark einiges an Augen- und Gaumenschmaus zu bieten. Die alljährlichen „schnäägischen Naturpark-Wochen“ wie Omas Küche, Bettsäächertage (Löwenzahn), Fischfestival, Kräuterküche und Wildwoche Saar-Hunsrück laden zu Genusstouren und Workshops ein. Pilzwochen, Viezfestwochen, Apfel- und Weinfeste bieten ein abwechslungsreiches Genussprogramm. Auf Naturpark-Märkten präsentieren Landwirte, lokale Erzeuger und Genusshandwerker die ganze Vielfalt des Naturparks. Unter dem Motto „Schutz durch Nutzung & Genuss – Landschaftsgestaltung mit Messer und Gabel im Einklang mit der Natur“ bieten sie genussvolle Möglichkeiten für alle, die biologische Vielfalt der Kulturlandschaft zu erhalten.

Kleine Heimatbotschafter
Um schon die Kleinen für die Natur- und Kulturlandschaft ihrer Heimat zu sensibilisieren und zum eigenverantwortlichen nachhaltigen Handeln anzuregen, arbeitet der Naturpark mit Schulen und Kitas zusammen. „Als Kita haben wir die Möglichkeit, unsere Kinder ganz spielerisch zu Junior-Heimatbotschafterinnen und -botschaftern zu machen“, erklärt Ellen Jung. Dafür nimmt sie die Kinder mit in die Natur, erklärt Zusammenhänge und lässt sie mit allen Sinnen erfahren, warum jedes Tierchen und jedes Kraut wichtig ist für die ganze Natur. „Diese Arbeit ist enorm wichtig“, betont Jung, „denn dabei entwickeln die Kinder Kompetenzen, die sie benötigen, um ihr Leben, die Gesellschaft und die Zukunft in ihrer Heimat nachhaltig mitzugestalten.“

Lage: Der länderverbindende Naturpark Saar- Hunsrück im Dreiländereck zeichnet sich vor allem durch eine  facettenreiche Natur- und Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz und Saarland aus.

Fläche: 2.055 km²

Charakteristik: Ausgedehnte Streuobstwiesen bieten ein buntes Blütenmeer im Frühjahr, ein sattes Grün im Sommer, leckeres Obst im Herbst und knorrige Bäume im Winter. Wer den Park erkunden will, trifft auf Stille und unberührte Natur ebenso wie auf lebendige Dörfer mit reichen Traditionen und Spuren keltischer und römischer Geschichte.  Dazu gehören der europaweit einzigartige keltische Ringwall von Otzenhausen, Wasserleitungen, Tempel, Gutshöfe und Grabhügel.

Entweder über die Bahnhöfe Trier, Türkismühle, von dort weiter mit der RegioBuslinie R 200. Oder über den Bahnhof Merzig, von dort weiter mit der RegioBuslinie R 1.

Naturpark Saar-Hunsrück
Tel. +49 (0) 6503 9214-0
www.naturpark.org